Manifest
„Dieses Bild hättest du auch sonst wo machen können …“
Ein Satz, den Bernhard Labestin oft hört. Und der ins Schwarze trifft, nur anders als gedacht. Denn seine Fotografie will nicht beeindrucken. Sie will berühren.
Es geht nicht um einen bestimmten Ort. Nicht um das perfekte Licht. Nicht um Follower auf Instagram.
Sondern um dich.
Einfach. Echt. Du.
Die Neue Emotionale Sachlichkeit
Fotografie war lange eine Sache des Äußeren: Details. Schärfe. Reproduktion. Die sogenannte „Neue Sachlichkeit“ der 1920er feierte diese Präzision in den damaligen Kunstformen.
Labestins Ansatz geht weiter. Er nennt es: Neue Emotionale Sachlichkeit. Sie verbindet das Gesehene mit dem Gefühlten. Objektivität mit Innerlichkeit. Ein Bild ist nicht nur das, was du siehst – sondern das, was in dir zum Schwingen kommt.
Selfie – oder Selbstbild?
Ein Selfie zeigt dein Gesicht.
Ein echtes Bild zeigt dein Ich.
Labestins Fotografie stellt Fragen:
Wer bin ich unter meinen Rollen?
Was spiegelt sich in mir, wenn ich das Außen betrachte?
Was habe ich verlernt zu sehen?
Labestin arbeitet mit analogem Mittelformat, digitalem APS-C und digitalem Mittelformat, und doch finden sich seine Gedanken auch in seinem Buch „Das SmartphoneParadox“ wieder: eine Einladung, mit der Kamera sich selbst näherzukommen (Veröffentlichung: August 2025)
Das Smartphone-Paradox
Noch nie war es so leicht, Bilder zu machen.
Und noch nie so schwer, sich dabei selbst zu entdecken.
Wir tragen ständig eine Kamera bei uns und verlieren trotzdem den Blick nach innen. Nicht das Gerät ist entscheidend, sondern die Haltung: Achtsamkeit. Offenheit. Der Mut, sich selbst zu begegnen
Das Smartphone ist längst ein fester Bestandteil unseres Alltags. Es ist Kamera, Kommunikationsmittel, Notizbuch und Kompass zugleich. Doch inmitten der Informationsflut, den schnellen Bildern und der ständigen Erreichbarkeit bleibt oft etwas Wesentliches auf der Strecke: das bewusste Sehen.
Was wäre, wenn wir dieses alltägliche Gerät anders nutzen?
Wenn die Kamera nicht nur ein Werkzeug wäre, um Momente festzuhalten, sondern auch eine Möglichkeit, uns selbst zu reflektieren?
Fotografie als innerer Raum
Manche Bilder sind mehr als schön.
Sie wirken.
Sie lösen etwas aus.
Sie holen Erinnerungen zurück. Sorgen. Hoffnung. Tränen. Klarheit.
Und manchmal bringen sie eine Bewegung in Gang, die wir nicht erwartet haben.
Labestins Bilder verzichten bewusst auf Titel: Damit du Platz hast. Für dich. Für deine Geschichte.
Die Treppe nach innen
In einer lauten Welt braucht es Orte der Stille. Und Wege zurück zum Wesentlichen. Kunst kann so ein Weg sein. Ein Bild kann zur Treppe werden – zu dir selbst.
Und manchmal reicht ein einziges Bild, um zu erinnern, was lange verschüttet war:
Dein innerer Schatz.
Deine Kreativität.
Deine Kraft.
Du musst nicht ankommen
Die Fotografie verändert nicht die Welt.
Aber vielleicht verändert sie dich.
Und du veränderst dann deine Welt.
Sei offen. Lass zu, was dich berührt. Halte nicht fest – halte inne.
Vielleicht liegt die Kraft nicht im Ziel.
Sondern darin, wie du siehst.