Portrait

Bernhard Labestin, geboren 1967 in Frankfurt am Main, lebt mit seiner Frau Andrea und zwei Katzen in Ingelheim. Er ist Vater zweier erwachsener Kinder und ein Mensch mit zwei Seelen in der Brust: einer wissenschaftlichen und einer künstlerischen.

Schon früh zeigte sich seine Kreativität: zunächst beim Töpfern, dann durch die Kamera seines Vaters, die ihm den Weg in ein anderes Medium der Auseinandersetzung mit der Welt wies – die Fotografie. Früh lernte er, nicht das Erwartete abzubilden, sondern das, was sich zeigt, wenn man den Mut hat, genauer hinzusehen.

Sein beruflicher Weg führte ihn nicht in die Kunstwelt, sondern in die Naturwissenschaften: aus der bewussten Entscheidung heraus, seine künstlerische Freiheit nicht dem Markt zu unterwerfen. Die Kamera aber blieb. Auf Reisen, bei Solotouren über den Polarkreis, im Alltag – als konstante Begleiterin und als Spiegel für das, was sich nicht in Worte fassen lässt.

Sein künstlerisches Werk steht unter dem Begriff der Neuen Emotionalen Sachlichkeit – einem Stil, der das Sichtbare mit dem Spürbaren verbindet. Fotografie nicht als Abbild der Welt, sondern als Einladung zur Selbsterkenntnis. Seine Arbeiten verzichten bewusst auf Titel. Sie wollen nicht führen, sondern Raum schaffen – für das, was im Betrachtenden zum Klingen kommt.

Dabei schöpft Labestin nicht nur aus künstlerischer Intuition, sondern auch aus seiner langjährigen Erfahrung im Gesundheitsmanagement. Als Fachmann für betriebsärztliche Zusammenarbeit und psychische Gesundheitsförderung entwickelt er Formate, die Achtsamkeit, Wahrnehmung und kreative Reflexion miteinander verbinden. Vor allem Führungskräfte, Coaches und Organisationen profitieren von diesem integrativen Ansatz:
wissenschaftlich fundiert, künstlerisch inspiriert  und menschlich tief verankert.

Fotografie bedeutet für ihn nicht, Momente festzuhalten, sondern Bewusstsein zu gestalten.
Den Blick zu schärfen – für das Offensichtliche, das Verborgene, das Verdrängte.
Und so Bilder entstehen zu lassen, die nicht verbraucht, sondern gebraucht werden.

Auf einer seiner Solotouren über den Polarkreis kam ihm eine Erkenntnis, die sein Leben und sein künstlerisches Denken bis heute prägt:

Es ist nicht so wichtig, die Grenzen ferner Länder zu überschreiten, sondern vielmehr die Grenzen in uns selbst. Es liegt an uns selbst, ob wir uns auf das größte aller Abenteuer – das Abenteuer Leben – einlassen und uns daran ausrichten oder nicht. Wir können immer wieder etwas angehen, vor dem wir uns fürchten, das wir nicht zu schaffen glauben, das wir noch nie versucht oder längst aufgegeben haben.

Denn der Tod ist nicht die größte Katastrophe – die größte Katastrophe wäre, wenn Werke, wenn Werte, wenn das, was uns wichtig ist, durch Unterlassen – praktisch durch einen Tod im Leben – liegen bliebe:

„Deswegen bedenke nicht, dass du sterblich bist, sondern werde dir gewahr, dass du lebst. Du lebst nicht nur einmal, sondern du stirbst nur einmal – lebst aber jeden Tag.“

Diese Haltung durchzieht sein gesamtes künstlerisches Werk:
als Fotograf, als Autor und als Mensch.

Manifest

Was genau ist eigentlich unter Neue Emotionale Sachlichkeit zu verstehen? Erfahren Sie hier mehr über den Stil und seine Maxime.

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